Die Symptome für Hypotonie

Die Volkskrankheit „Niedriger Blutdruck“ und dessen Symptome stehen immer etwas im Schatten ihres Gegenübers, dem erhöhten Blutdruck, unter dem noch deutlich mehr Menschen in Deutschland und Europa leiden. Nichtsdestotrotz ist auch eine große Zahl von Menschen von zu niedrigem Blutdruck betroffen, dessen Auswirkungen jedoch oft unter den Teppich gekehrt bzw. unterschätzt werden. Und das sogar von Ärzten und anderen Spezialisten!

Natürlich stellen die Symptome des niedrige Blutdrucks keine solch erheblichen Gefahren wie ein zu hoher Blutdruck dar (zum Beispiel ein damit verbundenes erhöhtes Risiko für Herzinfarkte), er ist weder für den Betroffenen eine echte Behinderung im Alltagsleben und kann außerdem auf diverse schwerwiegendere Erkrankungen hinweisen. Die Symptome eines zu niedrigen Blutdrucks werden leider oftmals nicht erkannt, da sie sich mit denen anderer körperlicher Störungen überschneiden oder einfach nicht für voll genommen werden.

Fakt ist: Wenn Sie sicher wissen, dass Sie unter einem zu niedrigen Blutdruck leiden, können Sie einfache Gegenmaßnahmen dafür treffen und sich zukünftig wieder deutlich wohler in Ihrer Haut fühlen. Damit Sie die Gewissheit erlangen, reicht es grundsätzlich aus, in regelmäßigen Abständen den Blutdruck mit einem geeigneten Messgerät zu überprüfen. Allerdings ist diese Überprüfung immer nur eine Momentaufnahme. Besser ist es, auf die entsprechenden Symptome zu achten und genau dann, wenn diese akut auftreten, den Blutdruck zu messen.

Doch welche Symptome sind das?

Genau darum soll es in den folgenden Abschnitten gehen. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Symptome vor, die auf einen zu niedrigen Blutdruck, in der medizinischen Fachsprache Hypotonie genannt, hinweisen können. Natürlich können diese Symptome auch auf andere körperliche Beeinträchtigungen aufmerksam machen. Treten sie jedoch in vermehrter Form auf, sollten Sie einen Arzt konsultieren und mit diesem über das Thema niedriger Blutdruck sprechen. Er kann Ihnen die notwendigen Medikamente bzw. Gegenmaßnahmen empfehlen.

Die verbreitetsten Symptome für einen zu niedrigen Blutdruck

Grundsätzlich muss man wissen: Der Blutdruck sorgt dafür, dass das Blut in unserem Körper mit der nötigen Geschwindigkeit zirkulieren kann und sämtliche Organe versorgt. Fällt der Blutdruck dauerhaft unter einen bestimmten Wert (oder auch phasenweise), so verlangsamt sich der Blutfluss und es tritt an verschiedenen Stellen im Körper ein Durchblutungsmangel auf. Der Körper reagiert auf diesen Durchblutungsmangel mit einer reflexartigen Gegenreaktion. Diese Reaktion können Sie also nicht beeinflussen, der Körper leitet sie aufgrund einer festgestellten Notsituation selbsttätig ein. Die Gegenreaktion dient dem Überleben und ist in den natürlichen Reflexen jedes Menschen verankert. Und genau diese Gegenreaktion bringt die typischen Symptome für den zu niedrigen Blutdruck hervor, wie wir nun sehen werden:

Wann treten die Symptome für einen zu niedrigen Blutdruck auf?

Grundsätzlich können die nachfolgend beschriebenen Symptome in jeder Lebenssituation auftreten, sie sind außerdem abhängig vom Grad des zu niedrigen Blutdrucks. Je geringer der Blutdruck ausfällt, desto öfter und stärker werden die Symptome auftreten. Andererseits gilt: Bestimmte Wetterphänomene und andere Lebenssituationen begünstigen das Auftreten von Symptomen von zu niedrigem Blutdruck. So zum Beispiel im Sommer, wenn es heiß ist und wir durch das Schwitzen viel Flüssigkeit verlieren. Hier treten bei vielen Menschen mit zu niedrigem Blutdruck die Symptome besonders heftig und in kurzen Frequenzen auf. Aber auch bei großer Kälte im Winter, bei sportlicher Anstrengung sowie bei psychischen und seelischen Tiefs bzw. in Extremsituationen zeigen sich die Symptome häufiger und stärker.

Erhöhte Herzfrequenz
Schon das erste Symptom stellt eine typische Gegenreaktion des Körpers auf einen zu niedrigen Blutdruck dar. Es ist die erhöhte Herzfrequenz. Der Puls beschleunigt sich also, das Herz schlägt schneller. Dadurch versucht der Körper, den Blutdruck selbstständig zu erhöhen und damit den Mangel in der Durchblutung auszugleichen. Achten Sie also darauf, ob Sie in untypischen Situationen eine erhöhte Herzfrequenz bei sich selbst bemerken. Dies könnte beispielsweise dann der Fall sein, wenn Sie zu Hause auf der Couch liegen und der Körper in völliger Ruhe ist. Aber auch nach dem Aufstehen, unter der Dusche etc. zeigt sich bei vielen Betroffenen mit zu niedrigem Blutdruck die erhöhte Herzfrequenz.

Schwindel
Ein weiteres typisches Symptom von zu niedrigem Blutdruck ist Schwindel bzw. sind entsprechende Kreislaufstörungen. Diese treten vor allem im Sommer vermehrt auf, können sich aber auch in allen anderen Jahreszeiten zeigen. Über besonders starke Schwindelerscheinungen klagen viele Menschen mit niedrigem Blutdruck morgens nach dem Aufstehen, bei Wetterwechseln sowie in der heißen Jahreszeit. Im schlimmsten Fall können der Schwindel bzw. die Kreislaufprobleme so weit führen, dass der Betroffene eine Ohnmacht erleidet. In diesem Fall ist sofort ein Arzt bzw. Notarzt hinzuzuziehen.

Sehstörungen
Sehstörungen treten auf, weil bei zu niedrigem Blutdruck das Gehirn nur mangelhaft durchblutet wird. Diese Sehstörungen können viele verschiedene Ausprägungen aufweisen. Manche Betroffene sehen lediglich unscharf, andere verlieren plötzlich ihr gesamtes Sichtfeld, ihnen wird schwarz vor Augen. Aber auch das bekannte „Sternchen Sehen“ gehört zu den Symptomen eines zu niedrigen Blutdrucks. Gefährlich sind solche Aussetzer in der Sehfähigkeit beispielsweise bei der Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr, als beim Auto- oder Fahrradfahren.

Ohrensausen
Ähnlich wie Sehstörungen sind auch Geräusche in den Ohren bzw. das bekannte Ohrensausen eine Folge der zu geringen Durchblutung des Gehirns. Der Körper reagiert darauf mit einem Alarmsignal, welches sich in Form von Ohrensausen zeigen kann. Aber auch ein Pfeifen oder ein Rauschen im Ohr - ähnlich wie beim Tinnitus - können auf zu niedrigen Blutdruck hinweisen.

Kopfschmerzen
Die gedrosselte Durchblutung des Gehirns äußert sich zudem bei vielen Betroffenen in Form von Kopfschmerzen. Dabei kann es sich um stechende, pulsierende, aber auch dumpfe, einer Migräne ähnlichen Kopfschmerzen handeln. Besonders stark treten Kopfschmerzen bei den Betroffenen auf, wenn sie zu wenig trinken bzw. der Körper mit zu wenig Sauerstoff versorgt wird.

Müdigkeit
Wird der Körper nicht ausreichend durchblutet, stellt sich oft das Gefühl einer „Bleischwere“ bzw. einer bleiernen Müdigkeit ein. Wenn Sie also trotz ausreichendem Schlaf das Gefühl haben, ständig müde zu sein und über wenig Energie verfügen, kann diesen Anzeichen von zu niedrigem Blutdruck sein.

Atemnot
Viele Menschen mit niedrigem Blutdruck beklagen ein ständiges Engegefühl in der Brust. Sie haben den Eindruck, jemand hätte ihnen von hinten einen Gürtel um die Brust gelegt und würde diesen nun ständig zuziehen. Auch dabei handelt es sich um ein typisches Symptom des zu niedrigen Blutdrucks. Grund dafür sind die Blutgefäße, die sich bei zu niedrigem Blutdruck verengen, um den Blutstrom zu den Organen zu erhöhen. Durch die verengten Gefäße jedoch stellt sich das genannte Schnürungsgefühl insbesondere im Brustbereich ein.

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