Hoher Puls bei niedrigem Blutdruck

Die Kombination niedriger Blutdruck und hoher Puls kommt relativ häufig vor. Denn üblicherweise bewirkt ein niedriger Blutdruck eine körperliche Gegenreaktion: Reflexartig wird die Herzfrequenz erhöht, um der mangelhaften Durchblutung zu entgegnen. Der durchschnittliche Ruhepuls wird für Erwachsene mit 60 bis 80 Schlägen in einer Minute angegeben. Bei Senioren liegt der Ruhepuls zumeist noch etwas darüber, und 80 bis 85 Schläge pro Minute werden als normaler Ruhepuls betrachtet. Ebenso wie der Blutdruck, wird auch der Ruhepuls durch zahlreiche verschiedene Faktoren beeinflusst. Unter anderem spielen die Tageszeit, Hormone, Stress und Genussmittel eine wichtige Rolle.

Ab wann gilt ein Ruhepuls als zu hoch?

Während Ausdauersportler typischerweise einen deutlich abgesenkten Ruhepuls haben (35- bis 50-mal Schläge in der Minute), beklagen sich gerade Hypotoniker über häufig deutlich erhöhte Werte (mehr als 100 Schläge pro Minute). Allerdings muss ein hoher Puls nicht gleich bedeuten, dass die betroffene Person krank ist.

Häufigster Auslöser einer erhöhten Herzfrequenz ist Stress. Nicht eben wenige Menschen sind aufgeregt, wenn sie beim Arzt den Puls messen lassen. In solchen Fällen ist es empfehlenswert, regelmäßig zuhause den Ruhepuls zu kontrollieren. Am besten funktioniert das Pulsmessen an der Halsschlagader, falls keine Pulsuhr vorhanden ist. Zeige- und Mittelfinger werden zu diesem Zweck locker auf die Halsschlagader gelegt, um für 15 Sekunden die Pulsschläge zählen zu können. Die Zahl ist nun noch mit vier zu multiplizieren – und schon kennt man die jeweilige Herzfrequenz.
Allen, die regelmäßig trainieren, ist die Anschaffung einer Pulsuhr zu empfehlen, um während des Trainings den Puls im Auge zu behalten. Wird dabei dann ein hoher Puls angezeigt, sollte man umgehend gegensteuern.

Zu unterscheiden sind Pulsuhren mit und ohne Brustgurt oder Fingersensor. Einfache Pulsuhren messen den Puls direkt am Handgelenk des Trägers. Genauer sind zumeist Geräte, die aus Uhr und Fingersensor oder Uhr und Brustgurt bestehen. Es ist auf das korrekte Anlegen des Fingersensors oder des Brustgurts zu achten. Insbesondere das Anlegen des Brustgurts bedarf einiger Routine, da er weder zu locker noch zu stramm sitzen darf. Bestens geeignet für ein effektives Training, das dem gesamten Körper zugutekommt, sind Pulsuhren, an denen sich obere und untere Grenzwerte eingeben lassen. Sobald einer der Werte überschritten wird, ertönt ein Signal, um das Training entsprechend zu korrigieren.

Niedriger Blutdruck - mögliche Ursachen für eine Tachykardie

Für eine anlagebedingte (und somit harmlose) Form der Hypotonie spricht das Zusammenspiel von niedrigem Blutdruck und niedrigem Puls. Sobald ein Hypotoniker jedoch immer wieder Pulswerte von 100 und mehr erreicht, sollte unbedingt vorsichtshalber ein Arzt konsultiert werden. Um eine ausgeprägte Tachykardie (Herzrasen) handelt es sich, wenn der Puls bei 150 Schlägen und mehr pro Minute liegt. Durchaus normal ist es, dass das Herz mindestens 100-mal in der Minute schlägt, sobald man sich körperlich anstrengt. Oftmals lösen starke Emotionen wie Vorfreude und Begeisterung einen erhöhten Herzschlag aus.

Dann hält die Tachykardie jedoch nur kurz an. Indes kommt für Herzrasen auch eine organische Erkrankung des Herzens in Betracht. Differenziert wird hierbei in eine harmlosere Variante, die supraventrikuläre Tachykardie, und eine gefährlichere Art, die ventrikuläre Tachykardie. Während letztere von den Herzkammern initiiert wird, entspringt die supraventrikuläre Tachykardie dem Vorhof. Vorhofflimmern ist die häufigste Form einer Herzrhythmusstörung, die im Vorhof entsteht. Verursachend kommt beispielsweise eine koronare Herzkrankheit, eine Herzmuskelerkrankung oder eine Erkrankung der Herzklappen in Frage.

Abgesehen von einer Herzschwäche aufgrund einer Erkrankung des Herzens sind eine Orthostase und eine Exsikkose (Austrocknung) zwei weitere häufig vorkommende Beispiele einer hypotonen Tachykardie. Die Orthostase-Reaktion ist als Regulationsmechanismus zu betrachten, der einen Blutdruckabfall verhindern soll, sobald in die aufrechte Körperhaltung gewechselt wird. Durchschnittlich bedingt der Wechsel vom Liegen in eine stehende Position das Versacken von 400 bis 600 Milliliter Blut in den Beinen und Bauchorganen. Folge ist ein reflektorischer Anstieg der Herzfrequenz. Eine Exsikkose kann unterschiedliche Ursachen haben – zum Beispiel eine Durchfallerkrankung, eine Nierenerkrankung oder die Einnahme von Diuretika. Da der Wasser-Elektrolyt-Haushalt des Körpers erheblich gestört ist, ändern sich die Fleißeigenschaften des Blutes und es kommt zum Beispiel zum Auftreten von niedrigem Blutdruck bei hohem Puls.

Maßnahmen gegen einen hohen Puls

Da häufig auftretendes Herzrasen nicht nur unangenehm für die hiervon betroffene Person ist, sondern auf Dauer auch das Herz schädigen kann, sollte die jeweilige Ursache ermittelt werden. Handelt es sich „nur“ um psychische Belastungen, gilt es, Stress zu vermeiden und Möglichkeiten der Entspannung wahrzunehmen. Recht effektiv können Autogenes Training und/oder Yoga angewendet werden, um körperlich und geistig zu entspannen. Grundsätzlich sollte man auf Rauchen und Trinken von Alkohol verzichten, die bestenfalls vorübergehend entspannen und nicht eben gesundheitsförderlich sind. Wesentlich besser ist es, den Blutdruck und den Puls durch Ausdauersport zu trainieren. Ist der Puls zu hoch, obwohl Sie diesen trainieren, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf.

Liegt jedoch tatsächlich eine Herzerkrankung vor, sollte diese mit Medikamenten oder gegebenenfalls durch eine Operation behandelt werden.
Ein guter normaler Puls der auch Ruhepuls genannt wird, kann folgendermaßen klassifiziert werden:

Gruppe Alter Herzschläge pro Minute (S/min)
Neugeborene bis 1. Monat ca. 120 - 160
Säuglinge bis 1. J ca. 80 - 140
Kleinkinder 1 - 3 J ca. 80 - 130
Vorschulkinder 3 - 5 J ca. 80 - 120
Schulkind und Jugendliche 6 - 18 J ca. 70 - 110
Heranwachsende 18 - 21 J ca. 55 - 105
Erwachsene ab dem 21 J ca. 60 - 80
Sportler ca. 45
Leistungssportler ca. 32

Auslöser oft Hypotonie

Bei den nachstehenden Symptomen ist oft eine Hypotonie der Auslöser für viele Kreislaufprobleme des Menschen. Rund 10% der deutschen Bevölkerung leiden an Problemen mit niedrigem Blutdruck, davon sind Frauen 6 mal häufiger betroffen als Männer. Im Vergleich dazu ist das Verhältnis zwischen Mann und Frau bei hohem Blutdruck eher ausgeglichen und betrifft meistens keine jüngeren Menschen.

  • Antriebslosigkeit
  • Reizbarkeit
  • Müdigkeit
  • Tachykardie
  • Wetterfühligkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Depressive Stimmung
  • Schmerzen in der Herzgegend

Ein hoher Puls ist oft ein Anzeichen von niedrigem Blutdruck, auf den unser Körper einfach nur reagiert, um Abhilfe zu schaffen. Eine ganz normale Gegenreaktion also. Kreislaufprobleme zählen in Deutschland mittlerweile zu den Volkskrankheiten und kommen auch in anderer Form und in den oben genannten Punkten häufiger vor. Besonders vor Schwindelattacken erhöht sich der Puls und uns bricht der Schweiß aus. Ein Zustand, wie ihn fast jeder von uns einmal schon erlebt hat.

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