Blutdruck erhöhen

Während die Gefahren eines zu hohen Blutdrucks immer wieder durch Ärzte, Medien etc. propagiert werden, wird der arteriellen Hypotonie weit weniger Aufmerksamkeit beigemessen. Zwar ist der niedrige Blutdruck im Vergleich zum Bluthochdruck weniger gefährlich, da er keine Organe schädigt, trotzdem kann er zumindest sekundäre Gefahren – z. B. durch eine Ohnmacht – mit sich bringen. Wie hoch der durchschnittliche Blutdruck eines Menschen ausfällt, hängt von mehreren Faktoren ab. So haben beispielsweise die Elastizität und der Widerstand der Gefäßwände direkten Einfluss auf den Blutdruck, aber auch die Schlagkraft und die Frequenz des Herzens. Sie bestimmen, wie viel Blut mit jedem Herzschlag in den Kreislauf befördert wird.

Genauso vielfältig wie die Einflussfaktoren auf den Blutdruck können die Ursachen für einen zu niedrigen Blutdruck sein. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO liegt ein normaler Blutdruck bei einem Wert von etwa 120 zu 80. Diesen Wert unterschreiten jedoch viele Menschen, insbesondere junge und schlanke Frauen. Zudem kann ein zu niedriger Blutdruck Hinweise auf weitere Erkrankungen geben, zum Beispiel der Organe. Bleibt der niedrige Blutdruck dauerhaft bestehen, sollte nach einer gewissen Wartezeit ein Arzt aufgesucht werden, um eventuelle andere Erkrankungen abzuklären.

Bei vielen Betroffenen ist der niedrige Blutdruck erblich bedingt. Man erkennt ihn beispielsweise an ständig kalten Händen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit sowie Kreislaufproblemen. Menschen mit niedrigem Blutdruck sind oft müde und unkonzentriert, fühlen sich energielos und kommen morgens nicht richtig aus dem Bett. Dann wird versucht, mit starkem Kaffee oder Alkohol den Körper auf Trab zu bringen, was in der Regel aber nicht gelingt. Bei vielen Betroffenen verschlimmern sich die Beschwerden dadurch sogar noch. Doch welche Hausmittel helfen wirklich gegen einen zu niedrigen Blutdruck, und was hält die Medizin als Gegenmittel bereit?

Wir haben einige wirksame Methoden zusammengestellt und geben Tipps für den richtigen Umgang mit einem zu niedrigen Blutdruck.

Warum Kaffee zum erhöhen des Blutdrucks nicht wirkt

Tatsächlich fühlen sich manche Betroffene mit niedrigem Blutdruck nach dem Genuss einer Tasse Kaffee mit Zucker zunächst einmal etwas besser. Allerdings ist dieser Erfolg meist nur von kurzer Dauer. Der Grund: Die Rezeptoren, welche an der Steuerung des Blutdrucks im Körper beteiligt sind, werden durch das im Kaffee enthaltene Koffein allenfalls für eine sehr kurze Zeit angeregt. Zudem gewöhnt sich der Körper an den Koffeingenuss, so dass schon nach einigen Tassen Kaffee bzw. nach einigen Tagen so gut wie kein Erfolg mehr zu bemerken sein wird. Selbst der obligatorische Espresso wirkt dann nicht mehr.

Unser Tipp: Trinken Sie statt einem starken Kaffee lieber eine Tasse Tee. In Tee ist das Koffein - hier Teein genannt – an die Gerbstoffe gebunden und entfaltet daher deutlich langsamer seine Wirkung. Das Koffein entfaltet sich also harmonischer und wirkt länger. Dadurch reagiert auch der Blutdruck, der Betroffene fühlt sich nicht für eine kurze Zeit aufgeputscht und fällt dann sozusagen in ein tiefes Loch. Lassen Sie den Tee etwa drei bis fünf Minuten ziehen. Idealerweise verwenden Sie schwarzem Tee, da dieser den größten Anteil an Teein enthält.

Zucker / Süßigkeiten zum Blutdruck erhöhen

Generell bewirkt Zucker einen ähnlichen Effekt wie der starke Kaffee. Er bringt den Körper und somit den Kreislauf bei Menschen mit niedrigem Blutdruck für kurze Zeit auf Touren, die Wirkung hält allerdings nicht besonders lange an. Allerdings muss man Unterschiede machen, je nachdem, welcher Zucker in dem betreffenden Nahrungsmittel verwendet wird.

Am ungünstigsten ist raffinierter weißer Zucker. Dieser bringt lediglich den bereits beschriebenen kurzen Kick. Wesentlich besser geeignet für Menschen mit niedrigem Blutdruck sind Lebensmittel bzw. Süßigkeiten mit Fruchtzucker, Rohrzucker oder braunem Zucker. Diese Zuckersorten entfalten ihre aufputschende Wirkung langsamer, aber dafür nachhaltiger. Besonders empfehlenswert bei niedrigem Blutdruck ist der Verzehr von Lakritz. Wer dauerhaft geringe Mengen dieser Spezialität zu sich nimmt, kann seinen Blutdruck messbar steigern.

Blutdruck erhöhen mit salzigen Speisen

Salz ist geradezu verschrien als Stoff, der den Blutdruck nach oben treibt. Daher empfiehlt man Menschen mit zu hohem Blutdruck stets, den persönlichen Salzkonsum zu reduzieren. Bei Betroffenen mit einem niedrigen Blutdruck gilt naturgemäß das Gegenteil: Sie sollten durchaus den Salzgehalt ihrer Speisen erhöhen. Dies muss nicht zwangsläufig dadurch geschehen, dass fortan alles versalzen wird und schließlich nicht mehr schmeckt. Es reicht aus, die Ernährung um einige besonders salzhaltige Lebensmittel zu erweitern, bzw. etwas mehr von diesen zu essen.

Empfehlenswert sind beispielsweise salzige Suppen Hühnerbrühe oder Fleischsuppe. Der darin enthaltene hohe Salzgehalt erhöht die Gefäßspannung und somit auch den Blutdruck. Gleichzeitig nimmt der Betroffene damit zusätzliche Flüssigkeit zu sich, was für Menschen mit niedrigem Blutdruck sehr wichtig ist. Weitere besonders salzhaltige Nahrungsmittel sind gepökeltes bzw. geräuchertes Fleisch, eingelegte Speisen wie Salzgurken etc., Kartoffelchips und sonstiges salziges Knabbergebäck sowie salziger Fisch (z. B. Salzheringe).

Blutdruck erhöhen mit Wechselduschen

Ein probates Mittel, um den Blutdruck innerhalb kürzester Zeit zu steigern, sind die sogenannten Wechselduschen. Hierbei werden entweder nur die Beine oder aber der ganze Körper abwechselnd heiß und kalt abgeduscht. Man beginnt mit warmem Wasser und steigert die Temperatur immer weiter, bis die Wärme gerade noch so auszuhalten ist. Dann wird das Wasser schlagartig auf eiskalt gestellt und der Körper damit abgeduscht. Der Effekt: Die Gefäße ziehen sich zusammen, der Blutdruck steigt. Auch bei Müdigkeit und für Menschen, die morgens nur schlecht aus dem Bett kommen, sind Wechselduschen besonders geeignet.

Gymnastik und AusdauersportAuch sportliche Betätigung hilft Menschen mit einer arteriellen Hypotonie. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass es sich um Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Laufen handelt. Auch Gymnastik ist eine geeignete Sportart, sofern sie dauerhaft betrieben wird und nicht nur aus wenigen, kraftaufwändigen Übungen besteht. Schwimmen ist eines der besten Mittel, um den Blutdruck kurzfristig zu erhöhen. Der Wasserdruck wirkt sich auf die Gefäße des Körpers aus, der Blutdruck steigt bereits beim Betreten des Schwimmbeckens.Wenn nichts mehr hilft: Medikamente gegen niedrigen Blutdruck einsetzen: Viele Betroffene kennen die hier beschriebenen Hausmittel bereits, leiden jedoch trotzdem immer wieder unter den unangenehmen Symptomen des zu niedrigen Blutdrucks. Wichtig ist, den Blutdruck regelmäßig zu messen. Befindet sich dieser immer wieder unterhalb eines Wertes von 90 zu 60, sollten auf Anraten der Ärzte entsprechende Medikamente zur Blutdrucksteigerung eingesetzt werden. Im Handel gibt es beispielsweise spezielle Tropfen, die den Kreislauf und somit auch den Blutdruck kurzfristig ankurbeln können. Natürlich stellen solche Medikamente keine Dauerlösung dar, kurzfristig eingesetzt sind sie jedoch durchaus in Ordnung.

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