Niedriger Blutdruck (Hypotonie) einfach erklärt

Wo kommt zu niedriger Blutdruck her? Man spricht in der Medizin oft von dem hohen Blutdruck, aber die Tatsache, dass ein zu niedriger Blutdruck zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden führen kann, ist nicht jedem bekannt. Wer sich nicht näher mit dem Thema Hypotonie befasst, hält einen zu niedrigen Blutdruck für eine harmlose Erscheinung. Ein leicht niedriger Blutdruck hat wirklich meist keine gesundheitlichen Konsequenzen, aber wenn dies ein dauerhafter oder immer wiederkehrender Zustand wird, können die Symptome zu gesundheitlichen Folgen führen.

Unter Blutdruck versteht man im Allgemeinen den Druck, der in den großen Arterien herrscht. Dieser wird einerseits durch die Elastizität und den Widerstand der Gefäßwände bestimmt. Andererseits haben auch die Schlagkraft und die Frequenz des Herzens Einfluss auf den Blutdruck. Laut WHO liegt der Normalwert um die 120 zu 80 mmHg. Bei den Blutdruckwerten unter 105 zu 65 mmHg spricht man in der Medizin von Hypotonie.

Der menschliche Blutdruck funktioniert einerseits aufgrund des Zusammenspiels von Blutvolumen und Hormonangebot und andererseits (kurzfristig) durch den Kreislaufreflex. Letzterer sorgt für die Durchblutung der einzelnen Organe, indem die sogenannten Barorezeptoren eine kurzfristige Anpassung des Blutdrucks bewirken.

Die Barorezeptoren (Drucksinneskörperchen) registrieren den Druck des fließenden arteriellen Blutes auf die Gefäßwände. Sie können im menschlichen Körper sowohl eine Druckänderung als auch die Geschwindigkeit einer Änderung feststellen und diese anschließend dem vegetativen Nervensystem mitteilen.

Normalerweise übernimmt es das vegetative Nervensystem, ein Signal zu senden, das den Blutdruck erhöht, um beim Aufstehen Schwindel und andere Beschwerden zu vermeiden.

Niedriger Blutdruck allein ist keine Krankheit. Eine Hypotonie ist in der Regel nur dann behandlungsbedürftig, wenn Beschwerden auftreten. Krankhaft bedingte hypotone Blutdruckwerte können jedoch zu einer Minderdurchblutung des Gehirns führen und sie können auf eine Erkrankung wie Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse) oder eine Herzinsuffizienz hinweisen.

Arten der Hypotonie und deren Ursachen

Primäre Hypotonie

Primäre oder essenzielle Hypotonie: dauerhaft niedrige systolische Blutdruckwerte, die in der Regel anlagebedingt oder angeboren sind.

An diese Form der Hypotonie leiden die meisten Betroffenen und sie wird vorwiegend bei jungen, schlanken Frauen beobachtet. Die Ursache für einen niedrigen Blutdruck ist nicht genau klar. Laut Experten liegt die Ursache möglicherweise an einer Verschiebung des Sollwerts.

Der optimale Blutdruckwert, den der Körper erreicht, ist als Sollwert zu bezeichnen. In der Regel liegt der Sollwert des Blutdrucks bei 120/80 mmHg.

Wenn der Sollwert dauerhaft zu niedrig ist, hält der Körper niedrigen Blutdruck für ein Istwert. Daraus resultiert eine Hypotonie. Normalerweise wird diese Form der Hypotonie nicht als Krankheit eingeschätzt, sondern kann sich in Gegenteil günstig auswirken. Die Blutgefäße werden, anders als bei hohem Blutdruck, nicht geschädigt und das Risiko für Arteriosklerose (Verkalkung der Blutgefäße) und deren Folgen wie koronare Herzkrankheit, periphere Verschlusskrankheit, Schlaganfall oder Herzinfarkt sinkt dadurch deutlich.

Sekundäre Hypotonie

Wenn ein niedriger Blutdruck in Folge einer anderen Erkrankung oder durch Medikamentenwirkung entsteht, spricht man von einer sekundären (symptomatischen) Hypotonie.

Krankheitsbedingten Ursachen einer sekundären Hypotonie:

  • Flüssigkeitsmangel (Hypovolämie)
  • Salzmangel (Hyponatriämie)
  • Verbrennungen
  • Schock
  • Herzinsuffizienz
  • Aortenklappenstenose (Verengung der Klappe)
  • bestimmte Herzmuskelerkrankungen
  • Herzrhythmusstörungen
  • bei hormonellen Veränderungen wie
    • Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose)
    • Schwangerschaft
    • Unterfunktion der Nebennierenrinde (Addison-Krankheit)
  • lange Bettlägerigkeit
  • bei Infektionskrankheiten mit Fieber

Folgende Medikamente können eine sekundäre Hypotonie verursachen:

  • Diuretika (wassertreibende Medikamente)
  • Psychopharmaka (gegen Ängste, Depressionen, Schlaflosigkeit)
  • Antiarrhythmika (Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen)
  • Antihypertonika (Medikamente gegen Bluthochdruck)
  • Koronarmittel (bei Angina pectoris)
  • Vasodilatanzien (Mittel zur Gefäßerweiterung)

Orthostatische Hypotonie

Als orthostatische Hypotonie bezeichnet man eine Kreislaufregulationsstörung, bei der es in aufrechter Körperhaltung zum Blutdruckabfall kommt.

Eine Sonderform der arteriellen Hypotonie ist die orthostatische Hypotonie. Ein gesunder Mensch zeigt beim Aufstehen einen weitestgehend konstanten systolischen Blutdruck und einen leichten Anstieg des diastolischen Blutdrucks. Bei der orthostatischen Hypotonie fällt der systolische Blutdruck beim Aufrichten um ca. 20 mmHg ab. Diese Regulationsstörung kann auch bei langem Stehen oder nach längerer Bettlägerigkeit vorkommen. Doch warum sinkt der Blutdruck nach einem raschen Positionswechsel? Beim schnellen Aufstehen oder Aufsetzen sinkt das Blut in den Unterkörper ab. Infolgedessen wird das Gehirn plötzlich und kurz weniger durchblutet und die Betroffenen verspüren beim Aufstehen ein Schwindelgefühl, es wird ihnen “schwarz vor Augen”. Das Auftreten dieser Sonderform der Hypotonie kommt oft zusammen mit einer symptomatischen (sekundären) Hypotonie vor. Mit Hilfe eines Schellong-Tests lässt sich die Ursache einer Störung des Kreislaufs oder die Hinweise auf Störungen des sympathischen und parasympathischen Nervensystems abklären.

Der Schellong-Test (nach Fritz Schellong [1891 - 1953], deutscher Internist) ist ein Funktionstest zur Untersuchung von den Kreislauffunktionen, der in einer Klinik durchgeführt wird.

Ziel: Er überprüft die Veränderungen der Herzfrequenz und des Blutdrucks, die durch eine eingeteilte körperliche Belastung ausgelösten wurden, und ob eventuell eine orthostatische Hypotonie vorliegt.

Durchführung: Der Patient wird aufgefordert, sich zunächst einige Zeit hinzulegen oder hinzusetzen. Danach soll er zügig aufstehen und stehenbleiben. Währenddessen werden Blutdruck und Pulsfrequenz des Patienten in regelmäßigen Abständen, meist ca. alle 30 oder 60 Sekunden gemessen. Eventuell zeichnet der Arzt gleichzeitig auch die EKG (elektrische Aktivität des Herzens) auf.

Ursachen für eine orthostatische Hypotonie

  • Sekundäre Hypotonie
  • Störung des autonomes Nervensystems (z.B. durch Diabetes mellitus)
  • Störungen des Nervensystems (z.B durch Neuropathie, Parkinson-Krankheit, Alkoholmissbrauch)
  • Krampfadern (Varizen)

Bei älteren Menschen über 65 Jahre werden orthostatische Hypotonien in 25% der Fälle beobachtet. Von dieser Störung sind bis zu 30% aller Bewohner eines Altenpflegeheimes betroffen.

Welche Personengruppen sind häufig von einer Hypotonie betroffen?

  • Schwangere
  • große, dürre Menschen
  • ältere Menschen (ab 65. Lebensjahr)
  • Jugendliche im Wachstumsschub
  • genetisch veranlagte Frauen
  • Menschen, die von einer der oben genannten Krankheiten betroffen sind

Bei Frauen, die ein Kind erwarten, ist während des ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittels ein leichter Abfall des Blutdrucks normal. Um sicherzustellen, dass die Plazenta ausreichend durchblutet ist, sind engmaschige Blutdruckmessungen bei allen Schwangeren wichtig, die ohnehin zu Hypotonie neigen. An dieser Stelle wäre dann eine Behandlung des Patienten durch einen Facharzt sinnvoll.

Welche Symptome hat man bei niedrigem Blutdruck?

Wie bereits eingangs beschrieben, gibt es sowohl Personen, die kaum Beschwerden aufgrund eines niedrigen Blutdrucks haben, als auch Menschen, die recht deutliche Symptome aufweisen. Bei niedrigem Blutdruck gelangt das Blut nicht in ausreichender Menge in die Organe, vor allem ins Gehirn, was zu folgenden Beschwerden führen kann:

Kreislaufbeschwerden

Durch verminderte Versorgung des Gehirns kommt es besonders häufig zu Kreislaufbeschwerden. Das kann vor allem an heißen Tagen aufgrund eines Flüssigkeitsmangels passieren, da sich die Blutgefäße erweitern und man schwitzt stark. Oder es kommt dazu nach dem Essen, da die Verdauungsorgane aktiver als das Gehirn durchblutet werden. Symptome wie Müdigkeit und allgemeine Schwäche können Hinweise auf einen niedrigen Blutdruck sein.

Schwindelattacken

Von Schwindelanfällen ist man besonders häufig bei einer orthostatischen Hypotonie betroffen. Das heißt man bekommt Schwindel, wenn man seine Körperposition schnell verändert hat, zum Beispiel beim Hinsetzen, Aufstehen oder Bücken.

Der Körper versucht den Abfall des Blutdrucks aufzuhalten : Die Herzfrequenz steigt (Tachykardie), eine Verengung der Blutgefäße findet statt, dann entstehen Begleitsymptome wie kalte Hände, Blässe, kalter Schweiß und eventuell Übelkeit. Der Schwindelanfall vergeht meistens, nachdem man sich ein paar Minuten erholt hat.

Eine Tachykardie ist eine Überschreitung des Pulses, z.B. über 100 Schlägen pro Minute bei einem Erwachsenen. Dieser Grenzwert soll flexibel bleiben, da z.B. bei Säuglingen oder Kindern andere Höchstwerte gelten.

Vorsicht bei Bewußtlosigkeit

Sinkt der Blutdruck bei den betroffenen Menschen sehr schnell ab, resultiert nicht selten ein Kollaps. Nach einem raschen Blutdruckabfall wird das Gehirn plötzlich und für eine kurze Zeit wenig mit Blut und Sauerstoff versorgt, das kann zu einer Ohnmacht (Synkope) führen.

Die ersten Anzeichen einer Ohnmacht sind:

  • Schwindel
  • Schwarzwerden/Flimmern vor Augen
  • Weiche Knie
  • Schweißausbruch

Der Betroffene verliert für kurze Zeit das Bewusstsein und spürt keine Kontrolle über die Muskulatur. Meistens stürzt man auf den Boden und kommt zu sich nach wenigen Sekunden wieder.

Vorsicht! Beträgt die Dauer einer Ohnmacht mehr als eine Minute, sollte auf jeden Fall ein Arzt gerufen werden, da längere Bewusstlosigkeit schwere gesundheitliche Schäden hinterlassen kann.

Diagnostik einer Hypotonie

Zur Diagnostik einer Hypotonie zählen in erster Linie die Blutdruckmessung, die Langzeitblutdruckmessung, das EKG und Funktionstests wie Schellongs-Test oder Untersuchung mit dem Kipptisch im Krankenhaus. Zum Ausschluss einer sekundären Hypotonie sind weitere diagnostischen Maßnahmen erforderlich, die sich nach dem jeweiligen Ursachenverdacht richten. Eine erste schnelle Methode sind Ultraschall- und Blutuntersuchungen. Solche Verfahren verschaffen sich Aufschluss über Schilddrüsen-, Nebenschilddrüsen-, Gefäß- und Herzerkrankungen .

Das Ziel: ein Kipptisch wird zur Abklärung von Kollapszuständen (Synkopen) angewendet.

Vorbereitung: An den Patienten werden eine Blutdruckmanschette und Elektroden zur ununterbrochenen Herzstrommessung (EKG-Monitor) angebracht. Der Patient wird auf dem Kipptisch mit Halteriemen fixiert, da der Tisch um 60 Grad aufgerichtet werden kann.

Durchführung: Der Patient wird aufgefordert ca. 10 Minuten lang ruhig auf dem Tisch zu liegen, während der Blutdruck und das EKG kontrolliert werden. Dann wird die Position des Tisches geändert und die Messung wird fortgeführt.

Blutdrucktabelle: Messwerte richtig einstufen

Diese Werte sind ein allgemeingehaltener Richtwert der WHO (Weltgesundheitsorganisation):

Blutdruck-Bereich Systolischer Wert
(mmHg)
Diastolischer Wert
(mmHg)
Blutniederdruck ≤ 105 ≤ 65
Normaler Blutdruck 120-129 80-84
Hochnormaler Blutdruck 130-139 85-89
Leichte Hypertonie
(Grad 1)
140-159 90-99
Mittelschwere Hypertonie
(Grad 2)
160-179 100-109
Schwere Hypertonie
(Grad 3)
≥ 180 ≥ 110
Isolierte systolische
Hypertonie
≥ 140 ≤ 90

Wie behandelt man niedrigen Blutdruck?

Je nach Ursache, Symptomen und Schweregrad müssen unterschiedliche Maßnahmen getroffen werden. Auch hier sollte die Diagnose erst nach wiederholtem Messen gestellt werden. Liegen keine Beschwerden vor, ist nicht unbedingt eine Therapie erforderlich. Liegt eine organische Ursache zugrunde und sind Herz und Gehirn durch einen Durchblutungsmangel gefährdet, muss unbedingt eine Behandlung erfolgen. Bei leichteren Regulationsstörungen reichen eventuell nichtmedikamentöse Maßnahmen zur Behandlung aus.

Wichtiger Hinweis: Auf jeden Fall muss, wenn Beschwerden vorliegen, eine Abklärung der Ursache und einer passenden Behandlungsmethode durch den Arzt erfolgen.

Selbsthilfe bei einer Hypotonie

Im Mittelpunkt der Selbsthilfe bei niedrigem Blutdruck steht, den Kreislauf anzuregen und so den Blutdruck in die Höhe zu treiben. Dabei helfen die Folgenden Empfehlungen zur Selbsthilfe bei einer Hypotonie. Wichtig ist es, dass Sie zunächst Ihren Arzt fragen, ob die eine oder andere Methode zu Ihnen passt und Ihnen nicht im Gegenteil schadet.

Methode Wirkung
Langsam aufstehen Die Betroffenen, die bereits nach dem Positionswechsel (z. B. vom Liegen zum Stehen) einen niedrigen Blutdruck haben, sollten schon vor dem Aufstehen ein Paar Übungen gegen Blutdruckabfall machen. Zum Beispiel “Fahrradfahren im Bett” mit den Beinen, oder abwechselndes Strecken und Anwinkeln der Beine. Durch solche Übungen steigt der Blutdruck. Die Muskelpumpe der Waden fördert venösen Rückstrom zum Herz.

Tipp: Um den Kreislauf bei langem Stehen in Schwung zu halten, wippen Sie zwischendurch immer mal wieder mit den Füßen. Das regt die Venenpumpe an und steigert den Blutdruck.

Physikalische Maßnahmen Mit Wechselduschen (Kneipp-Anwendungen) erreicht man ebenso einen positiven Effekt. Durch schnelles Wechseln der Wassertemperatur von warm auf kalt kommt es zur Erweiterung und dann Verengung der Blutgefäße, was den Kreislauf anregt und gegen niedrigen Blutdruck wirkt.

Wichtig: immer mit kaltem Wasser beenden.

Auch Bürstenmassagen mithilfe einer Massagebürste oder eines Massageschwamms fördern die Durchblutung und steigern den Blutdruck. Bei Krampfadern bitte konsequent die Kompressionsstrümpfe tragen. So kann der physikalische Blutrückfluss gefördert werden und dementsprechend kein Blut in den Beinen versacken.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr Flüssigkeitszufuhr bei Menschen mit einem Blutniederdruck soll mindestens bei zwei bis drei Liter pro Tag liegen. Dabei handelt es sich um natriumreiche Mineralwässer und Tees (z. B. Kräuter- und Früchtetee). Außerdem können Kaffee und koffeinhaltige Getränke dem niedrigen Blutdruck kurz vorbeugen, aber der Blutdruckanstieg hält nur vorübergehend.
Salzreiche Kost Kochsalz besteht aus Natrium und Chlorid. Natrium sorgt im Körper dafür, dass Wasser zurückgehalten wird. Dadurch setzen die Körperzellen den Gefäßen mehr Druck entgegen, was zu einem Anstieg des Blutdrucks führt. Empfehlenswert ist ein hochwertiges Meer- bzw. Kristallsalz. Das enthält neben Natriumchlorid auch noch Spurenelemente. Spurenelemente sind wichtig zur Bildung von Enzymen und zur Sauerstoffversorgung der Zellen.

Vorsicht: bei bestehender Herzinsuffizienz besteht die Gefahr einer Beeinträchtigung Ihrer Natrium-Werte. Eine Konsultation des Arztes wird dringend empfohlen.

Regelmäßiger Sport oder Gymnastik Regelmäßige Bewegung, Joggen, Radfahren, Schwimmen und einfach Laufen regen das Herz-Kreislauf-System an. Als Folge lassen sich Hypotonie und damit verbundene Symptome nachweislich verbessern und gar vermeiden.

Tipp: anstatt Aufzug nehmen oder mit Rolltreppe fahren, laufen Sie die Treppen, bevorzugen Sie einem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln ein Fahrrad.

Bei einer hypotonen Ohnmacht Beine hochlagern, Oberkörper tief, Blutdruck und Puls kontrollieren.

Medikamentöse Therapie

Ärztlicherseits muss im Fall einer Hypotonie überprüft werden, ob eine Medikamentennebenwirkung vorliegt, und eventuell diese dann allmählich reduziert oder umgesetzt werden kann. Gegebenenfalls werden spezielle Medikamente verordnet, die den Blutdruck anheben, die Beschwerden von Hypotonie lindern und Schwindelattacken verhindern.

Allerdings können alle medikamentösen Therapien unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Zunächst sollten Sie versuchen, mit nicht-medikamentösen Maßnahmen einen Blutniederdruck zu behandeln.

Der Arzt könnte Ihnen Medikamente folgender Wirkstoffgruppen verschreiben:

  • Sympathomimetika steigern den Druck in den Arterien und Venen. Medikamente aus dieser Gruppe werden am häufigsten eingesetzt.
  • Dihydroergotamin ist ein Vasokonstriktor und dient zur Verengung von großen Venen. Das verbessert den Rückstrom des Blutes zum Herzen und verhindert Kreislaufprobleme. Deswegen werden Medikamente dieser Gruppe oft bei Patienten mit einer orthostatischen Hypotonie eingesetzt.
  • Fludrocortison ist ein synthetisch hergestelltes Hormon der Nebennierenrinde. In der Niere verhindert es die Ausscheidung von Salz und Wasser, wodurch das Blutvolumen und damit der Blutdruck ansteigt.
  • Erythropoetin ist ein Hormon, das die Reifung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Knochenmark anregt. Erythrozyten sorgen für den Sauerstofftransport im Blut. Wird bei Patienten mit einer orthostatischen Hypotonie eingesetzt, die auf andere Medikamente nicht ansprechen.
  • Pflanzliche Arzneimittel (Phytotherapeutika) sind herz- und kreislaufanregend. Diese anregenden natürlichen Pflanzenwirkstoffe sind z.B. Campher, Weißdorn und Rosmarin.